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Arbeitswut

IMG_0412Am Tag danach geht’s ans Aufräumen. Es gilt den Strand von den Hinterlassenschaften des Unwetters zu befreien.

Zwei hochmotivierte Herren in grünen Arbeitskleidern, bewaffnet mit Rechen und entwaffnendem Gesichtsausdruck nehmen einen Augenschein ihres heutigen Aufgabengebiets. Nach dreiminütigem Dauereinsatz ist es Zeit für eine ausgiebige Lagebesprechung im Schatten eines Sonnenschirms. Rechen und Schirmständer verhelfen den beiden Arbeitstieren zu bequemen Stehpositionen. Das Erscheinen eines Krawatten tragenden Hotelmanagers unterbricht die Diskussion augenblicklich. In Sichtkontakt des Vorgesetzten täuschen zahme Wischbewegungen Aktionismus vor. Dieser verschwindet, alsbald von der Krawatte nur noch der Rücken zu sehen ist. Erneut bespricht sich das Duo. Beschlussfassung: Diese Arbeit ist unser unwürdig oder aber mengenmäßig unzumutbar. Genau lässt sich dies aus der Ferne nur schwer beurteilen. Jedenfalls ziehen sich die beiden Workaholics wieder in den Schatten zurück um den nächsten Kontrollgang der Krawatte abzuwarten.

Jetzt kommt massiv Bewegung ins Spiel. Zwei Krawatten nehmen den Strandabschnitt unter die Lupe. Der Teamleiter der beiden Strandharker setzt sich in Richtung Befehlsgeber in Marsch. Resultat: Abkommandierung ins Hinterland und Übergabe des Putzauftrags an den Bademeister in weißem verwaschenen T-Shirt und roter Baseball Cap. Die Lamentierer benötigten 30 Minuten für ein kleines Häufchen (siehe Foto) aufzuschichten. In der gleichen Zeit schaffte der Solofighter den ganzen Strandabschnitt.

Mutmaßungen: Die Grünen sind Tunesier und gehören zur Gärtnerkaste. Der Weisse ist Ausländer, dem die Drecksarbeit gerne überlassen wird. Wie in der Schweiz.

Nachtrag: Die Ensorgung von sperrigem Müll wie beispielsweise Sonnenschirmdächern bedarf Kenntnisse der Natur und taktischem Geschick. Sprich: Man beobachte das Meer, berechne den Wellengang und überlasse dem Wasser den Transport des Mülls aufs Gelände des Nachbarhotels. Das dauert zwar eine Weile. Aber Geduld ist ja eine afrikanische Tugend und deshalb in genügendem Ausmass vorhanden. Und wenn’s dem Gast ja nicht passt, kann er den Rechen ja selber in die Hand nehmen. Was der Liegennachbar jetzt auch tut. Bester Service einmal anders.

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