Mittlerweile ist das Hotel fest in roter Hand. Und täglich studiere ich in Glasnostmanier kulturelle Errungenschaften russischer Gentlemen. Man weiß ja nie, wann man gezwungen ist, sich mit neuen Umgangsformen anfreunden zu müssen.
Am Strand gilt es, den Badehosestil der 70er zu reaktivieren: Je größer die Körperfläche, desto gestreifter und knapper die Badehose. Der Anstand hat sich den Textilverbrechen umgehend anzupassen. Der russische Mann von (Halb)Welt kratzt sich ungezwungen in aller Öffentlichkeit am Sack. Mindestens zwei mal die Stunde unterbricht ein Telefonläuten den Sound russischen Volkpops der aus westlicher Handytechnik plärrt. Und um sich wirklich lässig in Szene zu setzen, spuckt der russische Bär lautstark in den Sand und rotzt den Nasenschleim noch geräuschvoller hinterher. Kultureller Austausch auf völkerverbindendem Niveau. Diese Körpersprache ist international. Nastrovje!